In dem einzigartigen Briefroman schildert Hölderlin den Weg des griechischen Jünglings Hyperion zur Zeit der griechischen Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts. Über sein Scheitern als Liebender, Freund und Tatmensch findet Hyperion zum Frieden und innerer Ruhe in seiner Aufgabe als eremitischer Dichter. In seiner Entwicklung im Bild einer ›exzentrischen Bahn‹ findet der griechische Jüngling von der Unmittelbarkeit des Kindes zur vermittelten Unmittelbarkeit des geistig tätigen Menschen im Gefühl unendlicher Teilnahme: »Es gibt zwei Ideale unseres Daseins: einen Zustand der höchsten Einfalt, wo unsere Bedürfnisse mit sich selbst, und unseren Kräften, und mit allem womit wir in Verbindung stehen durch die bloße Organisation der Natur, ohne unser Zutun, gegenseitig zusammenstimmen, und einen Zustand der höchsten Bildung, wo dasselbe stattfinden würde bei unendlich vervielfältigten und verstärkten Bedürfnissen und Kräften, durch die Organisation, die wir uns selbst zu geben imstande sind. Die exzentrische Bahn, die der Mensch, im Allgemeinen und Einzelnen, von einem Punkte (der mehr oder weniger reinen Einfalt) zum andern (der mehr oder weniger vollendeten Bildung) durchläuft, scheint sich, nach ihren wesentlichen Richtungen, immer gleich zu sein. Einige von diesen sollten, nebst ihrer Zurechtweisung, in den Briefen, wovon die folgenden ein Bruchstück sind, dargestellt werden.« (Aus der ursprünglichen Vorrede Hölderlins zum Hyperion)
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