"Lenz" von Georg Büchner ist ein ergreifendes literarisches Psychogramm. Im Mittelpunkt der Erzählung steht der Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz, der sich Anfang 1778 für zwanzig Tage bei dem Pfarrer Johann Friedrich Oberlin aufhielt. So nüchtern dieser Handlungsrahmen, so intensiv und emotionsgeladen das Erzählte selbst: Denn Büchner erzählt nichts weniger als das tragische Schicksal eines an Schizophrenie leidenden Mannes, der mehr und mehr von seiner Krankheit beherrscht wird und schließlich an ihr zerbricht. Als Vorlage für seine Erzählung diente Georg Büchner vor allem der Bericht Johann Friedrich Oberlins, also jenes Pfarrers, bei dem Lenz für einige Tage unterkam. Quellen aber nicht nur als Vorlage nutzend, sondern sie auch direkt in seine Texte mit einbauend, integrierte Büchner größere Teile des Berichtes in seine Erzählung. Und so liegt es nahe, der Erzählung "Lenz" den Bericht Oberlins folgen zu lassen. Im Anschluss daran findet sich ein Aufsatz von J.M.R Lenz über die Natur unseres Geistes, in dem er der Frage nachgeht, inwieweit Denken und Handeln uns zur Unabhängigkeit und Selbstständigkeit führen können. Im Verlaufe des Textes wandelt sich der Aufsatz von einer philosphischen Analyse hin zu einer Jesus Christus zum Symbol des vollkommenen Menschen gestaltenden Predigt, wie Lenz sie vielleicht während seines Aufenthaltes im Steintal bei Pfarrer Oberlin am 25. Januar 1778 in der Kirche von Waldersbach gehalten haben könnte. Das Hörbuch schließt mit einer wenig schmeichelhaften Charakterschilderung J.M.R. Lenzens von Johann Wolfgang von Goethe. In diesem Hörbuch enthalten: 1. Georg Büchner: Lenz 2. Johann Friedrich Oberlin: Der Dichter Lenz, im Steintale 3. J.M.R. Lenz: Die Natur unseres Geistes 4. J.W. von Goethe: Drei Auszüge über J.M.R. Lenz (aus Dichtung und Wahrheit)
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